Ich will Dir im Herbst
Frühlingsblumen schenken,
Dir mit meinen Fingern
ein Gedicht auf die Haut schreiben.
Ich will mit verschlossenen Augen
Dein Lächeln betrachten,
Dir wortlose Versprechen machen,
mich verlieren in Deinem Schatten.
Ich will in Deinem Nachklang
alle Einsichten verlernen,
mich aus weiter Ferne festhalten
an diesem Eindruck von Dir.
Nachdem ich in meiner Schulzeit zwei oder drei Gedichte geschrieben hatte, versuchte ich mich in meiner frühen Unizeit regelmäßiger daran. Es war ein Weg, meine jugendlichen Gefühle zu verarbeiten – und zugleich ein Gegenpol zu meinen naturwissenschaftlichen Studienfächern. So entstanden zwei kleine Gedichtbände, die ich an ausgewählte Familienmitglieder weitergab. Doch irgendwann wurde die Dissonanz zwischen dem, was sich schreiben wollte, und meinem gelebten Leben so groß, dass ich das Schreiben einstellte. Viele Jahre später stieß ich zufällig auf einige meiner alten Texte. Ich beschloss, sie neu zu überarbeiten – und ihnen hier, auf diesem Blog, einen Platz zu geben.
